„Musik ist kein Luxus.“

Home / Allgemein / „Musik ist kein Luxus.“
„Musik ist kein Luxus.“

„Musik ist kein Luxus.“

„Musik ist kein Luxus. Man braucht die Musik wie das Wasser zum Trinken und die Luft zum Atmen.“ Sir Simon Rattle

Warum?

Bildquellen und archäologische Funde belegen, dass Menschen zu allen Zeiten Musik gemacht haben. Viele Wissenschaftler suchten nach dem Grund, warum Menschen singen und musizieren. Musik hat evolutionär gesehen doch überhaupt keinen Nutzen? Warum macht man es dann?

Heute weiß man: Musik ist wie ein „Zauberschlüssel“: ein Schlüssel zum Herzen und zur Pforte der Seele. Voraussetzungslos und unmittelbar dringt sie in jeden ein, berührt ihn tief drinnen und tut einfach gut. Jeder Mensch hat „die Musik in sich selbst“ (William Shakespeare), denn: „Jeder Mensch wird mit der Erfahrung von Rhythmus geboren, dem Herzschlag der Mutter und mit einem Musikinstrument der Stimme.“ (Howard Gardner: Kreative Intelligenz, München 2002.)

Und ganz nebenbei aktiviert Musizieren unser Gehirn. Denn Musizieren gehört zu den komplexesten Wahrnehmungs- und Verarbeitungsfertigkeiten des Gehirns. Das Hörzentrum ist aktiv, beim Singen das Sprachzentrum, ebenso das Sehzentrum, die Bewegungen der Hände und Finger aktivieren die motorischen Verschaltungen, der Rhythmus wird in der rechten Gehirnhälfte verarbeitet, die Melodie links – somit werden beide Gehirnhälften verknüpft. Der Körper wird trainiert, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Der Neurobiologe Gerald Hüther fasst es so zusammen: „im Hirn ist deutlich mehr los, wenn man singt, als wenn man im Mathematikunterricht sitzt.“

Forschungen belegen: Musizierende Schüler haben gegenüber nichtmusizieren Schülern in sämtlichen Bereichen die Nase vorn, z.B. Erinnerungsvermögen und Merkfähigkeit, Logisches Denken, Konzentrationsfähigkeit, Impulskontrolle, Orientierungsfähigkeit, Kreativität, soziale Kompetenzen – Kinder die zusammen musizieren, arbeiten besser zusammen, sind kooperativer und rücksichtsvoller. Musizieren steigert das Selbstwertgefühl, es verhilft zu Durchhaltevermögen, Anstrengungsbereitschaft und Freude am Lernen. Von der Freude an der Musik mal ganz abgesehen, und die zählt ja eigentlich am meisten.

Und obendrein: Wenn ein Stück endlich richtig gelingt, wird man mit einer Extraportion Glückshormonen belohnt.

Glückshormone setzt unser Körper auch frei, wenn wir Musik hören, die mit positiven Erinnerungen verbunden ist.

Und die Ausschüttung von Glückshormonen blockiert die Ausschüttung von Stresshormonen. Das heißt: beim Musikhören regelt unser Gehirn die Angst runter und das Glück rauf. Es gibt keine Pille auf der ganzen Welt, die das kann!

„Wer einen Zugang zur Musik hat, der hat ein Mittel, sein Leben zu bereichern“, sagt Gabriele Nellessen, Musikerin und Musikwissenschaftlerin.

Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, nur zu arbeiten. Er darf und er muss sogar zwischendurch Pausen einlegen, in denen er entspannt und genießt. Das braucht der Körper als auch die Seele. Durch Musik hören und Musizieren beschenken wir uns selber. Mittels Musik werden im Körper Stoffe frei gesetzt, die ihn entspannen und glücklich machen und ganz nebenbei ist man hinterher leistungsfähiger als vorher.

Wer aktiv musiziert, taucht ein in Genuss und Wohlbefinden, steigt aus dem Hamsterrad des Alltags aus und wird mit Leichtigkeit und neuer Kraft belohnt.

Deshalb musizieren wir!